Fazit:
- Es wird von verschiedenen Seiten behauptet, die Kosten für die Infrastrukturmaßnahmen werden vom Investor bezahlt. Das ist teilweise sicher im Bereich des Möglichen. Ein Investor wird aber sicher nicht z.B. 6 km Kanal bezahlen, allenfalls den Teil des Kanals, der im Gewerbegebiet selbst verlegt wird. Genauso verhält es sich mit allen anderen Sparten und auch mit den Verkehrswegen.
- Der Investor wird sicher keinen Cent an den indirekten Infrastrukturmaßnahmen bezahlen[ma1] .
- Von dieser ganzen Thematik wollte der Starnberger Stadtrat bisher gar nichts wissen. Es liegen bis dato von der Verwaltung keine belastbaren Kosten-Nutzenbetrachtungen für das Vorhaben vor.
- Es kann davon ausgegangen werden, dass die Bezahlung der Infrastrukturmaßnahmen jeden eventuellen Gewinn aus Gewerbesteuer für die Stadt auf Jahrzehnte hinaus aufzehrt und die Folgekosten die Bürgerinnen und Bürger bezahlen werden.
Im Detail:
Direkt durch das GG Schorn verursachte Infrastrukturmaßnahmen:
- Für das GG Schorn muss zumindest bis zum Anschluss an den Wangener Kanal ein neuer Kanal gebaut werden.
- Vermutlich ist auch der vorhandene Wangener Kanal zu klein.
- Gleiches gilt für den Kanal zwischen Buchhof und Percha.
- Es ist davon auszugehen, dass der gesamte Kanal vom GG Schorn bist zum Anschluss an den Seeuferkanal in Percha erneuert werden muss. Das sind ca. 6 km.
- Der Anschluss an die Autobahn muss von der Stadt Starnberg bezahlt werden inklusive der Kosten für das dafür erforderliche Planfeststellungsverfahren.
- Die Unterführung für die Schorner Straße ist bereits gebaut. Wer bezahlt?
- Der Schorner Weg soll „ertüchtigt“ werden. Wofür? Kosten hierfür trägt die Stadt Starnberg?
- Eine neue Trinkwasserleitung muss verlegt werden.
- Gas, Strom, Telekomunikation, Glasfaser müssen verlegt werden.
- Es soll eine zentrale Energieversorgungsanlage gebaut werden, wer zahlt das?
- Sämtliche Verkehrswege innerhalb des GG müssen gebaut werden.
- Wenn der Investor die gesamte Infrastruktur im GG bezahlt, wem gehören die Objekte dann? Wem gehören die Straßen?
Indirekt durch den Bau des GG Schorn verursachte Infrastrukturmaßnahmen:
(alle Zahlen beruhen auf Schätzungen und Annahmen die den günstigsten Fall von 3.000 Arbeitsplätzen zugrunde legen; im schlimmsten Fall sind die Zahlen 3 x so hoch)
- Die Anzahl der Neubürger
Anzahl der Beschäftigten
Anzahl der Familienmitglieder
Anzahl in Starnberg unterkommenden Neubürger (kurzfristig, mittelfristig sind das mehr!)
= 2,0 x 5.000
30 % x 2,1
5.000
= 10.000
= 6.300
- Neubürger brauchen Kita-, Kindergarten- und Schulplätze
Anzahl Kinder
Davon Kita
Davon Kindergarten
Davon Schule
ca. 20 %
1 / 3
1 / 3
1 / 3
= 1.246
= 415
= 415
= 416
- Neubürger brauchen eine größere Verwaltung
- Neubürger wollen mehr Angebote für Freizeitbeschäftigung
- Neubürger benötigen mehr Kapazitäten im Gesundheitswesen
- Neubürger brauchen mehr und breitere Verkehrswege
- Das GG benötigt eine größere Feuerwehr
Insgesamt gesehen übersteigt das Erfordernis von Infrastrukturen in Folge des geplanten GG die Kapazitäten von Stadt und Landkreis Starnberg nach unserer Einschätzung erheblich.