Fazit:
- Die zwei von der Stadt Starnberg initiierten Gewerbegebiete Schorn und Moosaik nehmen den anderen Seegemeinden die Entwicklungsmöglichkeiten
- Die Würm würde überdimensional als Vorfluter belastet werden, damit drohen auch negative Auswirkungen auf das Naturschutzgebiet im Würmtal
Im Detail:
Niederschlagswasser
- Das Niederschlagswasser soll nordöstlich des Gewerbegebietes versickert werden
- Der nächstgelegene Brunnen ist der stillgelegte Brunnen Oberdill
- Die Geologische Karte gibt für den Brunnen Oberdill einen Abstand zwischen Grundwasserspiegel und Oberkante Gelände von 37,53 m an. Die Entnahme betrug 30 l/s
- die Absenkung betrug 1,05 m, die Grundwassermächtigkeit beträgt 2,30 m und der kf-Wert beträgt 1 /10²
- Der Versickerungsbereich liegt relativ nahe an der Wasserschutzzone für die Wasserfassung Forstenrieder Park
- Es stellt sich die Frage, ob hier nicht ein wasserrechtliches Verfahren durchgeführt werden muss
Schmutzwasser
- Das Gewerbegebiet muss an die Starnberger Kläranlage angeschlossen werden.
- Diese Kläranlage ist zuständig für sämtliche Seeanliegergemeinden, also Starnberg, Pöcking, Feldafing, Tutzing, Bernried, Seeshaupt, Münsing und Berg.
- Die Kläranlage ist ausgelegt für 100.000 Einwohnergleichwerte (EWG).
- Vorfluter ist die Würm.
- Von den 100.000 EGW sind 64.000 bereits vergeben.
- Es verbleiben 36.000 EGW für alle Seeanliegergemeinden in Zukunft.
- Die Zahl der vom geplanten GG verbrauchten EGW hängt primär von dem dort ausgeübten Gewerbe und der Zahl der Beschäftigten ab.
- Legt man die Zahl der Beschäftigten mit der offiziell genannten Zahl von 3.000 zugrunde, so liegt der EGW für das GG Schorn sicher nicht unter 5.000.
- Legt man die von der BI ermittelte Zahl von 5.000 zugrunde, dann wird hier mit 7.500 EGW weiter argumentiert.
- Geht man davon aus, dass sich ein Anteil der Familienmitglieder der Beschäftigten mittelfristig in Einzugsgebiet der Kläranlage niederlassen wird, so liegt man sicher nicht zu weit daneben, wenn man weitere 1.500 EGW addiert.
- Außerdem plant Starnberg auch noch das Projekt „Moosaik“. Hierüber liegen noch keine Zahlen vor.
- Aber ganz falsch ist sicher nicht, dass Starnberg für die nähere Zukunft 12.000 EGW benötigt. Allerdings hat Starnberg angeblich EGW-Reserven.
- Außerdem werden gerade in Feldafing (Wieling mit Brauerei) und Pöcking (Schmalzhof) neue Gewerbegebiete gebaut. Feldafing plant Großes auf dem Gelände der Bundeswehr, bzw. der Bundeswehrstandort wird erweitert. Pöcking plant die Erweiterung des Hotels Forsthaus am See und auch alle anderen Seegemeinden wollen sich vergrößern.
- Jedenfalls müssen diese Gemeinden alle zusammen mit dem Rest von 24.000 EGW auskommen.
- Damit setzt Starnberg sämtliche Seegemeinden unter Druck.
- Am Ende müsste eine wesentlich größere Kläranlage gebaut werden, die vermutlich nicht der Investor bezahlt, sondern als Folgekosten dem Landkreis aufgebürdet werden